Seikatsu saishogen no jutaku. Tokyo 1931
Frankfurt, Das Neue.- Tsuge, Yoshio. Seikatsu saishogen no jutaku (Die Wohnung für das Existenzminimum). Hrsg. Takuji Inoki. Tokyo, Koseisha shobo (Mai) 1931. 22,4 x 15,5 cm. 173 S., 26 S., 2 nn. Bl. (Verlagswerbung). Illustr. Orig.-Pappband.
Weitgehend unbekannte japanische Variante der Publikation zu dem berühmten programmatischen Kongress „Die Wohnung für das Existenzminimum“, die der II. CIAM (Congrès International d’Architecture Moderne) vom 24.10 – 26.10.1929 in Frankfurt am Main veranstaltete. Textbeiträge lieferten Victor Bourgeois, Le Corbusier und Pierre Jeanneret, Sigfried Giedion, Walter Gropius, Ernst May und Hans Schmidt. Das Nachwort schrieb u.a. Ernst May.- Das Buch stellt 100 Entwürfe von Prototypen für Kleinwohnungen vor, die eine moderne und soziale Antwort auf die Grundbedürfnisse im modernen Wohnungsbau aufzeigen. Die Frankfurter Konferenz und die Ausstellung bedeuteten einen entscheidenen programmatischen Schritt hin zum modernen Städtebau. Im Rahmen des auf der Frankfurter Konzeption basierenden III. CIAM Kongresses 1933 in Athen wurde das Manifest der „Charta von Athen“ vorgestellt, welches bis weit in die Nachkriegszeit die Grundlage des modernen Bauens wurde.
Inhalt und Einband der vorliegenden Ausgabe entsprechen weitgehend der deutschen, die im Verlag Englert & Schlosser, Frankfurt 1930 erschien, wurde aber zusätzlich mit einer modernen japanischen Typografie versehen. Die Veröffentlichung einer japanischen Ausgabe im Mai 1931, also bereits sieben Monate nach der deutschen Erstausgabe, belegt einmal mehr das hohe interkulturelle Interesse Japans an der westlichen Moderne.